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Geoid und Lotabweichung

Geoid:

Das Geoid ist durch eine Fläche mit konstantem Schwerepotential definiert, welche dem mittleren Meeresspiegel und der gedachten Fortsetzung im Kontinentalbereich am besten entspricht. Der mittlere Meeresspiegel wird durch Pegelbeobachtungen (z.B. Amsterdam, Triest) festgelegt.


Geoidundulationen:

Der Abstand der Geoidfläche zu einem Referenzellipsoid wird als Geoidundulation N bezeichnet. Für Österreich wurden die Geoidundulationen N in Bezug zum internationalen Ellipsoid GRS80 (Bezugssystem ETRS89) und zum Bessel-Ellipsoid (Bezugssystem MGI) berechnet: NGRS80 und NBessel


Österreichische Geoidkarte:

Die österreichische Geoidkarte zeigt in Isoliniendarstellung die Geoidundulationen auf dem österreichischen Staatsgebiet in zwei unterschiedlichen Darstellungen:

(a) Österreichische Geoidkarte GRS80:

Die Geoidundulationen NGRS80 zeigen die Abstände des Geoides über dem internationalen Ellipsoidmodell GRS80 (Bezugssystem ETRS89) in einem Wertebereich zwischen ~42 m im Nordosten und ~53 m in den Ötztaler Alpen.

(b) Österreichische Geoidkarte MGI:

Die Geoidundulationen NBessel zeigen die Abstände des Geoides über dem Bessel-Ellipsoid (Bezugssystem MGI). Der Wertebereich liegt zwischen ~ -2 m im westlichen Innviertel und ~ +3,5 m in den Ötztaler Alpen bzw. in Osttirol.


Lotabweichung:

Die Lotabweichung ist der Winkel zwischen einer geometrisch definierten Ellipsoidnormalen und der physikalisch definierten Lotrichtung in einem Punkt. Sie beschreibt die Richtung des Schwerevektors, dargestellt in einer Nord/Süd- und in einer Ost/Westkomponente.

Für das gesamte Staatsgebiet Österreichs können Lotabweichungen - präziser gesagt Oberflächenlotabweichungen - bezogen auf das Bessel-Ellipsoid im Bezugssystem MGI berechnet und abgegeben werden.

Simple

Date (Publication)
2021-07-01T00:00:00
Citation identifier
https://doi.org/10.48677/35e58d48-66c0-4586-9609-d92f93be341d
Point of contact
  Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen - Abteilung Grundlagen
Keywords
  • AT.BEV

  • Geoid

  • Lotabweichung

  • Geoidkarte

  • Geoidundulation

  • Kollokationspunkte

  • Erdschwerefeldmodell

  • Schweredaten

GEMET - Concepts, version 4.2.3
  • Karte
  • Raster
  • Höhe
Umweltthesaurus UMTHES
  • Erdoberfläche
  • Geodäsie
  • Ingenieurgeodäsie
Spatial scope
  • National
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Der öffentliche Zugang zu diesem Produkt unterliegt keinen Einschränkungen.
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Für dieses Produkt gilt die Standardlizenz CC-BY-4.0
Spatial representation type
Text, table
Language
Deutsch
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Unique resource identifier
EPSG:4258
Unique resource identifier
EPSG:4937
Unique resource identifier
EPSG:9274
Unique resource identifier
EPSG:4312
Unique resource identifier
EPSG:9267
Distribution format
  • CSV ( )

    Specification

    IETF - RFC 4180

  • PDF ( )

    Specification

    IETF - RFC 7995

  Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen -
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Informationen zum Produkt Geoid und Lotabweichung ( WWW:LINK-1.0-http--link )

Überblick, Qualität, Lagebezug

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Schnittstellenbeschreibung Geoidundulationen ( WWW:LINK-1.0-http--link )
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Schnittstellenbeschreibung Lotabweichungen ( WWW:LINK-1.0-http--link )
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Höhenreferenzsysteme ( WWW:LINK-1.0-http--link )

Grundlagen, Begrifflichkeiten, Höhenarten

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Systeme der Landesvermessung ( WWW:LINK-1.0-http--link )

3D-Referenzsysteme in Österreich

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Österreichische Geoidkarte MGI ( WWW:LINK-1.0-http--download )

Geoidundulationen bezogen auf Bessel-Ellipsoid

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Österreichische Geoidkarte ETRS89 ( WWW:LINK-1.0-http--download )

Geoidundulationen bezogen auf Ellipsoid GRS 1980

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Geoidundulation Österreich ( WWW:LINK-1.0-http--download )
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Geoidundulation Burgenland ( WWW:DOWNLOAD-1.0-http--download )
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Geoidundulation Kärnten ( WWW:LINK-1.0-http--download )
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Geoidundulation Niederösterreich ( WWW:LINK-1.0-http--download )
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Dataset

Domain consistency

Measure identification
INSPIRE / Conformity_001

Conformance result

Date (Publication)
2010-12-08
Citation identifier
/ none / tbd
Explanation

siehe referenzierte Spezifikation

Pass
No
Statement

Datenquellen

Schweredaten, Lotabweichungen (astronomische und geodätische Messungen), Digitales Geländehöhenmodell, Erdschwerefeldmodell aus Satellitenbeobachtungen, Kollokationspunkte (= GPS/Nivellement-Punkte)

Datenerfassung, Datenverarbeitung, Genauigkeit

Schweredaten:

Aus der österreichischen Nivellement- und Schweredatenbank (NSDB) wurden für die Geoidberechnung 14.000 Schwerewerte (Betrag der Erdbeschleunigung - siehe Produktbeschreibung Schwerefeld) in einem Gitterpunktabstand von ca. 4 km ausgewählt und weiters 8.965 Schwerestationen aus dem benachbarten Ausland verwendet (siehe auch Produktinformation Schwerefeld). Die Messungen erfolgten zwischen 1949 und 2005 mit Federgravimetern. Die Genauigkeit der österreichischen Schwerepunkte liegt im Bereich von 2*10-7 bis ~ 2*10-6 m/s² (neuere und ältere Messungen). Sämtliche Schweremessungen sind relativ auf 34 Absolutschwerestationen im ÖSGN bezogen.

Lotabweichungen:

672 Punkte mit Lotabweichungen Österreichs

Von 1976 - 1982 Messungen im Ostteil von TU Graz, TU Wien und BEV

Von 1983 - 1986 Messungen im Westteil vom BEV

15 Neu- bzw. Kontrollmessungen TU Graz 2006

Die Genauigkeit der mit Astrolab oder Zenitkammer beobachteten Werte liegt bei etwa ± 0,35".

Digitales Geländehöhenmodell (DGM):

Zur Berechnung der Wirkung der topographischen Massenverteilung (Geländereduktion) wurde in Österreich ein hochauflösendes Geländemodell mit einer Gitterweite von ca. 50m x 50m verwendet. Im benachbarten Ausland wurde für Bayern ein gleichartiges DGM, für die Schweiz das DHM25 und für die restlichen Bereiche Daten aus der Spaceshuttle Radar Topographiemission (SRTM) verwendet. (siehe auch Produktbeschreibung DGM - Höhenraster).

Erdschwerefeldmodell:

Ein globales Erdschweremodell bis zum Grad 70 - berechnet aus Satellitenmissionen (GRACE EIGEN.GL04S) - wurde verwendet, um die langwellige Komponente zu berücksichtigen.

Kollokationspunkte:

Kollokationspunkte sind Punkte, die sowohl einen Nivellementanschluss als auch GPS-Messungen aufweisen. Für diese kann einerseits die orthometrische Höhe Horth aus den Nivellement- und Schwerebeobachtungen und anderseits die ellipsoidische Höhe Hell aus GPS- Langzeitbeobachtungen berechnet werden. Die Geoidundulation erhält man sodann direkt aus der Differenzbildung N = Hell - Horth. Kollokationspunkte werden als "Passpunkte" zur Lagerung der Geoidberechnungen verwendet.

An 170 Kollokationspunkten mit kombinierten GPS/Nivellement-Messungen wurde die Geoidundulation im EVRS / UELN95/98 (für Horth) bzw. GRS80 / ETRS89 (für Hell) direkt bestimmt. Die aus den Potentialwerten berechnete Geoidfläche wurde auf diesen Punkten gelagert (angepasst) und kontrolliert.

Orthometrische Höhe:

Die orthometrische Höhe (= Meereshöhe) entspricht dem geometrischen Abstand eines Oberflächenpunktes vom Geoid (= Meeresspiegel), gemessen entlang der Lotlinie. Sie wird aus Höhendifferenzen des Präzisionsnivellements (siehe Produktinformation Höhenfestpunkte) und der an den Höhenfestpunkten gemessenen Schwerkraft (= Erdbeschleunigung) abgeleitet.

Den Höhenbezug für die orthometrischen Höhen Österreichs bildet der Pegel Amsterdam im System EVRS / UELN 95/98 (European Vertical Reference System / Unified European Levelling Network).

Ellipsoidische Höhe:

Die ellipsoidische Höhe ist der Normalabstand eines Punktes über dem Referenzellipsoid. Sie wird aus den über GPS - Messungen gewonnenen 3-D Koordinaten im System ETRS89 bezogen auf das Ellipsoid GRS80 abgeleitet.

Berechnung

Die Berechnung der Geoidundulation 2008 erfolgte im System GRS80 / ETRS89 durch komplexe Rechenmethoden, bei denen Schweremessungen, Lotabweichungsmessungen, Schwerefeldbeobachtungen aus Satellitenmissionen und hochauflösende Geländemodelle verwendet wurden.

Die Berechnung der Geoidlösung erfolgte an der TU-Graz durch das Institut für Navigation und Satellitengeodäsie. Zur Berechnung der Geoidlösung wurde die Least Squares Collocation (LSC)- Methode verwendet, mit der die verschiedenen Schwerefeldgrößen kombiniert werden können. Die verschiedenen Datentypen wurden mit einer optimierten relativen Gewichtung versehen. Zuerst wurden mit der Remove - Restore - Technik die langwelligen Anteile des Schwerefeldes aus dem globalen Erdschwerefeldmodell sowie die hochfrequenten Einflüsse der Topographie reduziert. Für die Reduktion des topografisch - isostatischen Anteiles wurde eine Dichte von 2670 kg/m³ gewählt. Aus den reduzierten Schwereanomalien wurde eine empirische Kovarianzfunktion abgeleitet bzw. angepasst. Die Kollokationspunkte wurden dann, je nach Qualität individuell gewichtet, als Beobachtungen der Undulation in die Geoidlösung integriert (The Austrian Geoid 2007. Roland Pail et al., VGI, Jgg.96, Heft 1/2008, 3-14).

Genauigkeit

Im Vergleich mit den 170 direkt bestimmten Undulationswerten der Kollokationspunkte ergibt sich statistisch eine Standardabweichung von ± 22 mm. Lediglich an 7 Punkten ist die Abweichung größer als 5 cm.

System Bessel / MGI:

Die Berechnung der Geoidundulationen in Bezug auf das Bessel Ellipsoid erfolgte über eine 7 - Parameter Transformation unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ellipsoidkrümmungen des GRS80- und des Bessel-Ellipsoides.

Fortführung

Eine neuerliche Verbesserung des Geoidmodelles 2008 ist nach Abschluss der nächsten Satellitenmission GOCE und nach Abschluss der Homogenisierung unter vermehrter Einbindung von Kollokationspunkten geplant.

Allgemeine Vollständigkeit

Österreich flächendeckend

File identifier
35e58d48-66c0-4586-9609-d92f93be341d XML
Metadata language
Deutsch
Hierarchy level
Dataset
Date stamp
2023-03-09T06:48:33
Metadata standard name

iso19139

Metadata standard version

2003/Cor.1:2006

Point of contact
  Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
 
 

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Geoidundulationen in Österreich

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